… und es scheint, als spürten manchmal Orte ihre Besucher. Vor allem verlassene Orte an denen Menschen einst lachten, ihrer Arbeit nachgingen, Mauern und Dächer errichteten.
Bis eine Schicksalswendung sie trennt und die Menschen den Ort verlassen.
Wenn dann, nach Jahren, jemand diesen Ort besucht, zufällig oder forschend, wenn er die Mauerreste betrachtet, die das Moos und die Flechten sich zurückholen, die modernden Gartenzäune aus Holz, die Beete die das Unkraut überwuchert, dann ahnt er vielleicht etwas vom Leben das hier war.
Und der Ort, als würde er versuchen eine Melodie zu summen, ruft den Wind, damit der durchs Laub streift und bittet die Vögel, dass zumindest sie dem Ort Stimme verleihen und, wie einem Lachen, lauscht er, den Schritten des Besuchers im Kies.
Vielleicht nimmt der kurz Platz und als würden sie sich aneinander lehnen, verschmelzen sie einen Moment.
Dann erhebt sich der Besucher und nimmt Abschied und nimmt etwas auf, vom Geist, der an diesem Ort geherrscht haben mag. Eine Ahnung von Liebe, von redlichem Bemühen, einem Versuch des Friedens.
Und geht weiter …
01/19 PGF