Manchmal denke ich, dass sich mit dem Regen, die ganze Traurigkeit löst, die der Mensch in sich trägt.
Nicht die Traurigkeit, die aus Schwermut entsteht.
Sondern diese Traurigkeit, nachdem man glücklich war, nachdem die Sonne schien, nachdem man gelacht und Blumen bewundert hat; nachdem der Himmel blau und die Welt weit und warm war.
Und, wie das dann doch vorüber ging!
Und wieder grau und kühl und still und grau wurde.
Mit dem Regen ist es vorbei, mit dem Regen, löst sich der Schmerz, klärt sich die Erinnerung.
Man sitzt am Fenster und sieht hinaus und sieht Regentropfen die, die Scheibe hinab hasten, als müssten sie einer durstigen Pflanze Erleichterung bringen; man sieht die Blätter triefend, schwer unter den Tropfen wippen und hält inne:
nun muss man nichts tun!
Nur dem Regen lauschen und den Erinnerungen und den still keimenden Hoffnungen.
So ist das, mit dem Regen.
05/18 PGF