In der Kunst spielt ja die Zeit, umgekehrt wie in der Industrie, gar keine Rolle, es gibt da keine verlorene Zeit, wenn nur am Ende das Möglichste an Intensität und Vervollkommnung erreicht wird. H. Hesse
Erfahrung
Alle Weisheit hat ihren Quell im Leiden und trotzdem macht zu leiden, nicht automatisch weise.
Weise zu sein, das betd. originär (nach Kant) den eignen Verstand zu nutzen. Ein Credo der Aufklärung.
Ist jedoch beteutend älter und geht auf den Dichter Horaz zurück: Der Hexameter lautet vollständig: Dimidium facti, qui coepit, habet: sapere aude, / incipe. Rudolf Helm übersetzt: „Einmal begonnen ist halb schon getan. Entschließ dich zur Einsicht! Fange nur an!
Der erste Teil des Zitates hat selber Sprichwort-Charakter erlangt: „Frisch gewagt ist halb gewonnen!“. In der näher an der lateinischen Form liegenden Übertragung heißt es: „Wer (erst mal) begonnen hat, hat (damit) schon zur Hälfte gehandelt!“
Der zweite Teil des Zitates besagt wörtlich „Wage es, weise zu sein!“, wobei aude der Imperativ Singular von audere (lat.: „wagen“, „wollen“, „begierig sein“) und sapere (lat.: eigentlich: „schmecken“; Wurzel: sap- = „schmecken“, „riechen“, „merken“; ahd. int-sebjan, „bemerken“; im übertragenen Sinn: „Weisheit erlangen“, „verstehen“) der Infinitiv in dieser Konstruktion ist.
Der dritte Teil: incipe ist ebenfalls ein Imperativ Singular und bedeutet: „(Jetzt) fang an!“ (von incipere)
Die Epistel, aus der der Vers stammt, handelt von den moralischen Lehren, die man aus Homers Dichtungen ziehen könne. Konkret geht es in den Versen 27–43 um das Exemplum des Antinoos und der anderen Freier der Penelope, die unter Feiern und Nichtstun in Odysseus‘ Palast in den Tag hineinlebten, bis dieser nach Hause kam und sie alle umbrachte.
😉 man muss nicht alles Wissen, es gnügt manchmal zu wissen wo es steht.
gerne wo ichs gerne tue, da ich eine seelisch geistige Nähe spüre.
😏
;))
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ja, schmunzel. und ich würde es allerdings erweitern, nicht nur im leiden, sondern im erleben, negativ wie positiv. (?)
liebe grüße!
🙂
Weise zu sein, das betd. originär (nach Kant) den eignen Verstand zu nutzen. Ein Credo der Aufklärung.
Ist jedoch beteutend älter und geht auf den Dichter Horaz zurück: Der Hexameter lautet vollständig: Dimidium facti, qui coepit, habet: sapere aude, / incipe. Rudolf Helm übersetzt: „Einmal begonnen ist halb schon getan. Entschließ dich zur Einsicht! Fange nur an!
Der erste Teil des Zitates hat selber Sprichwort-Charakter erlangt: „Frisch gewagt ist halb gewonnen!“. In der näher an der lateinischen Form liegenden Übertragung heißt es: „Wer (erst mal) begonnen hat, hat (damit) schon zur Hälfte gehandelt!“
Der zweite Teil des Zitates besagt wörtlich „Wage es, weise zu sein!“, wobei aude der Imperativ Singular von audere (lat.: „wagen“, „wollen“, „begierig sein“) und sapere (lat.: eigentlich: „schmecken“; Wurzel: sap- = „schmecken“, „riechen“, „merken“; ahd. int-sebjan, „bemerken“; im übertragenen Sinn: „Weisheit erlangen“, „verstehen“) der Infinitiv in dieser Konstruktion ist.
Der dritte Teil: incipe ist ebenfalls ein Imperativ Singular und bedeutet: „(Jetzt) fang an!“ (von incipere)
Die Epistel, aus der der Vers stammt, handelt von den moralischen Lehren, die man aus Homers Dichtungen ziehen könne. Konkret geht es in den Versen 27–43 um das Exemplum des Antinoos und der anderen Freier der Penelope, die unter Feiern und Nichtstun in Odysseus‘ Palast in den Tag hineinlebten, bis dieser nach Hause kam und sie alle umbrachte.
😉 man muss nicht alles Wissen, es gnügt manchmal zu wissen wo es steht.
Danke für die wort- und faktenreiche Ergänzung 🙂
gerne wo ichs gerne tue, da ich eine seelisch geistige Nähe spüre.
😏
;))